28.07.2023 | KurzMeldungen Nordost

Editorial

Die Delegiertensitzung vom 26. Juni 2023

© Birgit Marson, CDH Nordost

Die CDH Nordost würde 1886 gegründet, damals noch als Verein der Berliner Handelsagenten. Sie ist dergestalt satzungsgemäß aufgebaut, dass pro 50 Mitglieder alle 4 Jahre auf der Mitgliederversammlung Delegierte gewählt werden. Diese nehmen wiederum im Rahmen des Verbandstages (im Rahmen ihrer jährlichen Sitzung) den Geschäftsbericht entgegen und stimmen auch über den Jahresabschluss und den Haushaltsplan ab, sie regeln die Mitgliedsbeiträge auf der Grundlage einer Beitragsordnung und wählen den Vorstand des Verbandes.

In der langen Geschichte des Verbandes gab es Delegiertensitzungen mit hitzigen und kontroversen Diskussionen, was 1999 dazu führte, dass der damalige Vorsitzende, welcher sich der Wiederwahl stellte, von den Delegierten abgewählt und aus den Reihen der Delegierten ein anderer Vorsitzender gewählt wurde. Intensive Diskussionen durchlebten die Delegierten in der Vergangenheit bei der Festlegung neuer Beitragshöhen und -gruppen. Die Gesprächskultur hat sich seit vielen Jahren positiv verändert. Nicht zuletzt aufgrund einer ausgleichenden und zielorientierten Führung des Verbandes durch ihren jetzigen Vorstand.

Trotz aller Bemühungen musste das Ehrenamt hinnehmen, dass immer weniger Mitglieder die Kosten einer Geschäftsstelle und des Verbandes stemmen. Der Verband ist von 1000 Mitgliedern Ende der Neunzigerjahre auf 350 in 2023 „geschmolzen“. Es mussten daher bereits in den letzten Jahren Einsparmaßnahmen getroffen werden und es vollzog sich ein Ressourcenabbau, insbesondere beim Personal. Die Geschäftsstelle war bestrebt, die Leistungen bei der Rechtsberatung weiterhin im vollen Umfang anzubieten. Andere Bereiche wie Vertretertreffen (Fachgemeinschafts-Sitzungen), Seminare und Führungen wurden stiefmütterlich behandelt. Die Lobbyarbeit fand ausschließlich über die Dachorganisation und nicht mehr im Gebiet des Landesverbandes statt. Dem Verband fehlte dafür das Personal. 18 % seiner Beitragseinnahmen führt der Landesverband an die Dachorganisation ab.

Der Jahresabschluss der letzten zwei Jahre wies Fehlbeträge aus, die mit Entnahmen aus dem Ersparten kompensiert wurden. Geschuldet war das unter anderem einer vier Jahre lang gleichbleibenden Höhe des Mitgliedsbeitrages. Es war nicht mehr zu übersehen, dass die Beitragssätze erhöht werden müssen. Ein Verein, der absehbar mit den Beiträgen nicht mehr seinen Aufgaben gerecht werden kann, muss reagieren.

Der Vorstand des Landesverbandes Nordost stellte im Rahmen der Delegiertensitzung/Verbandstag den Antrag auf Änderung der Beitragsgruppen und Beitragssätze. Einstimmig wurde der Antrag angenommen. Ab dem 01.01.2024 gelten folgende Beitragsgruppen und Beitragssätze:

1.Beitragsgruppe Erlöse bis 100.000 € = 550 € netto (+ Umsatzsteuer)

2.Beitragsgruppe Erlöse bis 200.000 € = 750 € netto (+ Umsatzsteuer)

3.Beitragsgruppe Erlöse bis 300.000 € = 950 € netto (+ Umsatzsteuer)

4.Beitragsgruppe Erlöse über 300.000 € = 1050 € netto (+ Umsatzsteuer)

Ein Not-Beitrag wurde eingeführt, der auf Antrag eines Mitgliedes unter Nachweis mittels BWA bei Erlösen unter 50.000,-€ gewährt wird.

Als weitere Maßnahme im Sinne des Fortbestandes einer Handelsvertreter-Organisation im Gebiet Nordost beauftragten die Delegierten den Vorstand Fusionsgespräche mit dem Schwesterverband Baden-Württemberg zu führen, um auch in den nächsten Jahren einen Verband in der Region und eine Geschäftsstelle aufrechtzuerhalten und neben der Rechtsberatung weitere Leistungen wie Seminare, Gestaltung des Internet-Auftritts der Mitglieder anzubieten und stärker in die Mitgliederwerbung zu gehen. Die Verhandlungen wurden intensiviert und dabei die Wünsche der Delegierten nach Regionalverbänden innerhalb des Wirtschaftsverbandes für Vertrieb ebenso berücksichtigt wie die Organisation von Veranstaltungen nebst einer jährlichen Mitgliederversammlung und die Aufrechterhaltung einer Geschäftsstelle.

Das Hauptamt erarbeitet in Abstimmung mit dem Vorstand eine neue Satzung für einen verschmolzenen Wirtschaftsverband für Vertrieb, dem ab dem 1.1.2025 voraussichtlich die Mitglieder des jetzigen Landesverbandes Baden-Württemberg, Bayern und Nordost angehören werden.

Über eine Verschmelzung des jetzigen Landesverbandes Nordost auf den Landesverband Baden-Württemberg zu einem Wirtschaftsverband für Vertrieb haben die Mitglieder abzustimmen, die Versammlung soll am 19.10.2023 stattfinden. Alle Mitglieder des Verbandes erhalten rechtzeitig dafür eine Einladung.

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