29.07.2022 | KurzMeldungen, KurzMeldungen Nordost, KurzMeldungen Westfalen-Mitte

ifo Geschäftsklimaindex insgesamt gesunken, aber uneinheitlich

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich eingetrübt. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Juni auf 92,3 Punkte gefallen, nach 93,0 Punkten im Mai. Die Entwicklung ist aber in den einzelnen Wirtschaftsbereichen verschieden

© ifo Institut

Die Unternehmen waren etwas weniger zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage. Die Erwartungen fielen deutlich pessimistischer aus. Steigende Energiepreise und die drohende Gasknappheit bereitet der deutschen Wirtschaft große Sorgen.

·      Im Verarbeitenden Gewerbe hat der Index einen deutlichen Dämpfer erhalten. Die Unternehmen bewerteten die aktuelle Lage etwas schlechter. Zudem blicken sie merklich pessimistischer auf das zweite Halbjahr. Insbesondere die chemische Industrie ist höchst beunruhigt.

·      Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima merklich verbessert. Dies war auf deutlich weniger skeptische Erwartungen zurückzuführen. Die Dienstleister bewerteten die aktuelle Lage etwas besser.

·      Das Gastgewerbe erlebt einen guten Sommer. Transport und Logistik blicken hingegen pessimistisch auf das zweite Halbjahr.

·      Im Handel hat der Indikator stark nachgegeben. Die Händler sind deutlich weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Die Erwartungen fielen auf den niedrigsten Stand seit April 2020. Groß- und Einzelhändler blicken äußerst sorgenvoll auf die kommenden Monate.

·      Im Bauhauptgewerbe stieg das Geschäftsklima. Die Unternehmen bewerteten die Lage besser. Ihre Erwartungen blieben pessimistisch, wenn auch etwas weniger als im Vormonat.

Das Geschäftsklima für Kleinstunternehmen und Soloselbständige hat sich dagegen deutlich verbessert. Das sind die Ergebnisse des aktuellen Indexes für dieses Segment („Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex“). Er stieg im Mai auf minus 2,5 Punkte (nicht saisonbereinigt), nach minus 7,2 im April. „Der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate hat deutlich abgenommen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. „Jedoch ist der Optimismus noch ein Stück entfernt.“

Die Unternehmen waren merklich zufriedener mit den laufenden Geschäften. Auch die Erwartungen hellten sich auf. Jedoch liegt der Lageindikator noch deutlich unter dem der Gesamtwirtschaft. Die Preiserwartungen der Kleinstunternehmen und Soloselbständigen haben sich der Gesamtwirtschaft angeglichen. Mindestens jedes zweite Unternehmen plant in den kommenden drei Monaten die Preise zu erhöhen.                                                                                         
Clemens Fuest Präsident des ifo Instituts

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